Gemeinschaftsschule Bredstedt zufrieden
Das Beste aus der Krise gemacht: Erfolge mit „Homeschooling“
Kaum ein Wort war in den letzten Wochen im schulischen Kontext so präsent wie „Homeschooling“, nachdem der eigentliche Schulbetrieb aufgrund der Corona-Epidemie eingestellt worden war. Die Schüler mussten zuhause arbeiten und dabei bestmöglich von den Lehrkräften betreut werden. Wie aber funktioniert „Homeschooling“ und welche Ergebnisse liefert es? Ein Erfahrungsbericht der Gemeinschaftsschule Bredstedt.
Ein Plus für die GMS Bredstedt war, dass sie früh dran war und rechtzeitig ein umfangreiches Programm zusammenstellen konnte. „Es zeichnete sich ja ab, dass in der Schule kein Unterricht mehr stattfinden würde, also mussten wir uns schnell etwas einfallen lassen“, berichtet Rektorin Carmen Alsen. Die Lehrkräfte seien ganz verschiedene Wege gegangen, „natürlich haben wir am Freitag vor der Schulschließung noch einiges an Material verteilt und die Schüler mit Aufgaben eingedeckt. Aber das war erst der Anfang.“ Denn nun schlug die Stunde der digitalen Medien. „Unsere schulinterne Kommunikationsplattform ‚Iserv’ wurde in der Folge intensiv genutzt, da sie ganz verschiedene Möglichkeiten bietet. Es können Dateien weitergeleitet werden, aber es gibt auch einen Messenger und Chatrooms, mit denen direkt geschrieben oder sogar eine Klassenratsstunde abgehalten werden kann.“
Ein weiterer Vorteil für die GMS Bredstedt ist ihre technisch hervorragende Ausstattung. „Alle Schüler aus den Klassen 5-7 haben iPads, die sehr zuverlässig funktionieren“, berichtet Arne Will, der als Koordinator für die Digitalisierung der Schule verantwortlich ist, „und auf denen sich viele Lernprogramme befinden, die wir im Laufe der Zeit installiert haben.“
Mathematik- und Philosophielehrer Kirill Dolmatov erläutert, wie Homeschooling in der Praxis aussieht: „Um den Schülern den Beginn einer Aufgabe und ihre Deadline transparent zu machen, nutze ich das Aufgaben-Modul von IServ. Dieses Modul gibt auch mir eine wunderbare Übersicht darüber, wer was hochgeladen hat und bei welchem Schüler noch Abgaben fehlen. Ich habe die Möglichkeit, direkt auf die Beiträge zu reagieren und entsprechendes Feedback zu erteilen.“
Natürlich gebe es dabei Unterschiede zwischen den verschiedenen Fächern. In Mathematik etwa muss quasi in jeder Stunde etwas erklärt werden. „Um den Schülern im Fach Mathematik Inhalte beizubringen, erstelle ich Erklär-Videos, die sie beim eigenen Lernen immer wieder abrufen und bei Übungsaufgaben unterstützend verwenden können“, berichtet Dolmatov, „dieses Konzept ist bei den Schülern gut angekommen.“
Philosophie hingegen lebe bekanntlich vom Gespräch. „Die App Padlet ermöglicht es mir, einen Raum zu schaffen, in dem die Schüler kontrovers in Echtzeit über Sachzusammenhänge diskutieren können. Je öfter und konsequenter diese Methode verwendet wird, umso besser klappt sie.“
Die Ergebnisse können sich sehen lassen. „Wir sind grundsätzlich zufrieden“, berichtet Rektorin Carmen Alsen, „da wir der Meinung sind, dass wir aus dieser Zeit das Beste gemacht haben. Viele Ergebnisse, die unseren Lehrkräften auf digitalem Wege zugegangen sind, können sich wirklich sehen lassen. Unsere Schüler schulen auf diesem Wege nicht nur ihre Fachkompetenz, sondern auch und besonders die Medienkompetenz. Mein Dank gilt natürlich den Lehrkräften, die sehr flexibel und kreativ waren und unserer EDV-Administratorin Karin Bandixen, die vieles möglich gemacht hat.“